Andere Gesetze

Andere Gesetze

Gesetz der gemeinsamen Region

Artikelserie aus: www.gestaltpsychologie.net

Beim Gestaltgesetz der gemeinsamen Region werden Elemente in abgegrenzten Gebieten als zusammengehörig wahrgenommen.

Gemeinsame Bewegung

xxx guter Artikel aus: www.braekling.de

Es wird wieder einmal Zeit für einen neuen Artikel aus der Reihe “Gestaltgesetze”. Nachdem wir uns in Teil 5 das Gesetz der Geschlossenheit angesehen haben, soll nun ein wenig Bewegung in die ganze Sache kommen.

Wir erinnern uns: Die Gestaltgesetze beschreiben, wie wir das Gesehene nach verschiedenen Kategorien als möglichst einfache Formen wahrnehmen und diese nach unterschiedlichen Faktoren gruppieren, z.B. nach ihrer Nähe zueinander. Bisher haben wir aber nur statische Grafiken betrachtet. Doch wie sieht es mit bewegten Objekten aus? Grundsätzlich spielen zwar die bisher besprochenen Gesetze auch eine Rolle, aber sie werden von neuen Faktoren überlagert.

Schauen wir uns zunächst einmal diese Beispielanimation an:

Nach dem Gesetz der Ähnlichkeit wäre eine Zusammenfassung der beiden Quadrate in eine Gruppe und eine Zusammenfassung der Kreise in eine weitere Gruppe naheliegend. Aber schnell fällt auf: Eher wirken jeweils die beiden Objekte zusammengehörig, die sich in die gleiche Richtung bewegen. Offenbar spielt die gemeinsame Bewegung bei einer Animation eine übergeordnete Rolle. Genau darum geht es beim Gesetz der gemeinsamen Bewegung (oder auch: das Gesetz des gemeinsamen Schicksals). Folgende Faktoren kommen bei einer Bewegung hinzu:

Hier kommt es natürlich auch wieder auf die geschickte Kombination der einzelnen Faktoren an. Ist z.B. Objekt 1 trotz gleicher Richtung deutlich schneller als Objekt 2, dann wird der Effekt der gleichen Richtung entsprechend gedämpft.

Dennoch sind die “klassischen” Gestaltgesetze, die wir in Bezug auf statische Abbildungen kennen, natürlich nicht überflüssig. Im obigen Beispiel wäre der Gruppierungseffekt noch deutlich verstärkt, wenn sich die beiden Kreise in eine Richtung und die beiden Quadrate in die entgegengesetzte Richtung bewegen würden. Oder denken wir einfach an die Geschlossenheit: Wie würde das Beispiel wohl wirken, wenn wir die oberen durch eine Linie von den unteren Objekten trennen?

Sollten wir also Programme oder Webseiten designen, die Bewegungen enthalten, so müssen wir uns fragen, welche Elemente als Einheit aufgefasst werden sollen. Ebenso sollten wir Geschwindigkeiten und Richtungen ganz bewusst variieren, wenn wir z.B. in einem Computerspiel durch die Bewegung von Objekten eine Umgebung (sagen wir computergesteuerte Menschen in einer Stadt) lebendig erscheinen lassen wollen. Bewegt sich alles mit gleicher Geschwindigkeit oder bewegen sich viele Objekte in die gleiche Richtung, würde so ein unnatürliches Muster entstehen.

Da die Bewegung aber auch die anderen Gestaltgesetze überdecken kann, sollten wir sie nur ganz bewusst da einsetzen, wo sie auch wirklich notwendig ist. Mal davon abgesehen, dass eine Webseite in wilder Bewegung selbst bei guter Gestaltung nach kurzer Zeit nervt, erschweren wir dem Nutzer sonst die Zuordnung von Objekten in die vom Designer angedachten Gruppen.

Apropos Webseiten in wilder Bewegung: Blinkeffekte in gleicher Geschwindigkeit zählen auch als gemeinsame Bewegung. Blinken z.B. einzelne Wörter in einem Satz, dann neigt der Betrachter auf den ersten Blick dazu, die blinkenden Elemente als erste, und die statischen Elemente als zweite Einheit aufzufassen, statt den Satz sofort als Ganzes wahrzunehmen. Deswegen gilt auch hier: Nur vorsichtig und sparsam verwenden!

Verbundenheit

guter Artikel aus: www.e-teaching.org

Colin Ware (2004) weist daraufhin, dass miteinander verbundene Formen als eine Einheit wahrgenommen werden und unter Umständen andere Gestaltgesetze - etwa das der Nähe oder Ähnlichkeit - außer Kraft setzen. Folgende Beispiele illustrieren dies:

Aufgehen ohne Rest

Artikel aus: iug.upb.de

Aufgehen ohne Rest

Es werden die Gliederungsmöglichkeiten einer Gestalt bevorzugt, die ohne Rest aufgehen.

Das Gesetz "Aufgehen ohne Rest" steht in engem Zusammenhang mit den Gesetzen "Nähe" und "Gleichartigkeit". Es besagt, dass Elemente nicht mehr einer ansonsten zusammenhängenden Gestalt zugeordnet werden, wenn bestimmte Elemente (beispielsweise die äußeren) "aus der Reihe" fallen: der sich ergebende "Rest" bildet einen Störfaktor. Die Bestandteile einer Figur, die zur Paarung geeignet sind, gliedern sich nach Möglichkeit so, dass an keinem Ende der Reihe ungepaarte Einzelglieder übrig bleiben (vgl. [Me66:704]).

Hier entsteht mitunter ein Wettstreit zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten der Paarung, dem "Zuviel" (Rest) steht das gegenteilige Phänomen, das "Zuwenig" (Lücke) gegenüber. In beiden Fällen zeigt das ansonsten gegliederte Ganze eine Tendenz zur Schließung oder Abstoßung, aber auch zur Ergänzung der Gestalt.

Objektive Einstellung

Artikel aus: iug.upb.de

Werden vor den Augen des Beobachters bestimmte Gruppierungsverhältnisse kontinuierlich oder in kleinen Schritten variiert, so fallen die späteren Gruppierungen vielfach auch dann noch im Sinne der früheren aus, wenn infolge der Variation der Bestandstücke nach den früher formulierten Gesetzmäßigkeiten bei Einzeldarbietung des fraglichen Musters eine andere Gruppierung erwartet werden muss.

Auf eine einfache Formulierung gebracht besagt das Gesetz der objektiven Einstellung, dass bestimmte, ansonsten ähnliche Reizverteilungen, die in unterschiedlichen Zusammenhängen dargeboten werden, auch unterschiedliche Wahrnehmungsbilder ergeben. Voraussetzung ist hier, dass ein Reizmuster als Teil verschiedener Folgen auftritt und im Zusammenhang einer ganzen Reihe gesetzmäßig variierter, einander ähnlicher Verteilungen gleichzeitig präsentiert wird.

Falsche optische Eindrücke

xxx guter Artikel aus: weblab.uni-lueneburg.de

Geometrische exakte Formen führen teilweise zu falschen optischen Eindrücken. Verschiedenen dieser optischen Täuschungen muss bei der Gestaltung Rechnung getragen werden:

Irradiation oder Überstrahlung

Helle Formen auf dunklem Grund erscheinen grösser. Die Aberrationsstreuung verschiebt die Begrenzung von Fläche und Grund.

Dies gilt auch für Schrift!

Kontrast- und Ausgleichstäuschungen

Eine Form verändert ihre scheinbare Grösse entgegengesetzt der Grösse der sie umgebenden Elemente.

Figuren, die in der Höhe gleichartig, aber geometrisch verschieden sind, müssen optisch angeglichen werden.

Überbewertung vertikaler Linien

Die Sehschärfe ist in horizontaler Richtung stärker ausgeprägt. Geometrisch exakte Quadrate wirken daher subjektiv zu niedrig.

Die optische Mitte liegt knapp oberhalb der auf diesem Bild zu sehenden geometrischen Mitte.

Verbundenheit

guter Artikel aus: www.e-teaching.org

Colin Ware (2004) weist daraufhin, dass miteinander verbundene Formen als eine Einheit wahrgenommen werden und unter Umständen andere Gestaltgesetze - etwa das der Nähe oder Ähnlichkeit - außer Kraft setzen. Folgende Beispiele illustrieren dies:

xxx

xxx guter Artikel aus: xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx guter Artikel aus: xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx guter Artikel aus: xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx

xxx