Prägnanz

Das Gesetz der guten Gestalt (.. der Einfachheit oder Prägnanzgesetz, Deutlichkeit)

guter Artikel aus: www.ch-becker.de - Vortragsseminar

Gestalthafte Wahrnehmungseinheiten bilden sich lt. diesem Gesetz so aus, dass sie im Ergebnis eine möglichste einfache und einprägsame Gestalt darstellen (Z. Bsp. Viereck, Kreuz etc.) In Abb. 5 sehen wir somit in den meisten Fällen zwei Quadrate die übereinander liegen. Wohl kaum jemand wird behaupten, mehrer Vielecke zu sehen wie in Abb. 6.

Gesetz der Prägnanz

guter Artikel aus: kadekmedien.com

Das Gesetz der Prägnanz ist eines der Gestaltprinzipien. Es beschreibt die Tendenz der menschlichen Wahrnehmung, komplexe und unvollständige Elemente als einfache und eindeutige Gestalt zu interpretieren. Solche Gebilde bezeichnet man als „Gute Gestalt“. Die Wahrnehmung formt sozusagen aus der Erfahrung des Gedächtnisses eine möglichst einfache Figur, auch und gerade aus mehrdeutig interpretierbaren Strukturen.

Das Gesetz der Prägnanz wird auch als „Gesetz der Guten Gestalt“ bezeichnet. Unter „Prägnanz“ versteht man die Wahrnehmung eines Gebildes als einfachste Form. Prägnanz zeigt sich beispielsweise in der Tendenz, Objekte als rund, rechteckig oder dreieckig aufzufassen, auch wenn sie es nicht wirklich sind. Die Wahrnehmung idealisiert solche unsymmetrische Formen und lässt sie symmetrisch erscheinen, unvollständige als vollständig.

Grafikdesigner berücksichtigen die Eigenschaften der „Guten Gestalt“, die uns stabil erscheint, wenn sie einfach, symmetrisch, regelmäßig und kontinuierlich ist. Die Logos bekannter Marken sind aus genau diesem Grund so einprägsam.

Das Gesetz der Prägnanz lässt uns in der oberen Figur fünf einander überlappende Quadrate erkennen. – Die Farben zeigen in der unteren Figur jedoch nur vier Quadrate (drei kleine und ein großes), drei Rechtecke und ein L-förmiges Sechseck.

Indem die Anzahl der Gestaltungselemente auf ein Minimum beschränkt wird, entstehen einfache Strukturen, die sich harmonischer in ein symmetrisches Layout einfügen. So lassen sich selbst komplexe Inhalte leichter wahrnehmbar gestalten, was die Konzentration auf das Wesentliche erhöht.

Gesetz der Prägnanz

Artikel aus: Mediengestalter/in Digital und Print (Dieser Artikel nicht mehr online)

Die Tendenz, mehrdeutige Bilder nicht als komplex und unvollständig, sondern als einfach und vollständig zu interpretieren.

Eine Reihe oder Gruppe von Elementen wird immer auf die einfachste und eindeutigste Weise wahrgenommen, auch wenn sie auf verschiedenste Weise interpretiert werden könnten.

Zum Beispiel werden Formen, die sich an den Enden berühren, als aneinander grenzend (wie Teile eines Puzzles) oder als sich überschneidend/überlagernd interpretiert. Die Wahrnehmung hängt davon ab, wie komplex die sich aus der Anordnung ergebenden Formen sind.

Beispielsweise werden in der linken Abbildung fünf sich überlagernde Quadrate wahrgenommen anstatt vier Sechsecke und ein Quadrat. In der Abbildung rechts werden die Zeichen als Gesichtsausdruck interpretiert und nicht als von einander unabhängige Formen. Das funktioniert sogar, obwohl das „Gesicht“ um 90° gedreht ist und das Gehirn es wieder »zurückdrehen« muss.

Für die Gestaltung ist es voteilhaft, die Anzahl der Gestaltungselemente auf ein Minimum zu beschränken, da Menschen besser einfache als komplexe Figuren aus dem Gedächtnis abrufen und verarbeiten können.

Prägnanz

guter Artikel aus: Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Die Gestaltpsychologie hat in einer Reihe von Experimenten gezeigt, dass die Wahrnehmung die Tendenz hat, Wahrnehmungseindrücke zu “verbessern“, d.h., sie klarer, einfacher, übersichtlicher, prägnanter zu machen. In dem Begriff der Prägnanz hat die Gestaltpsychologie ein Grundprinzip („Gesetz der guten Gestalt“) in der Wahrnehmung erkannt, als prägnante Formen offenbar bessere Wahrnehmungsbedingungen repräsentieren, d.h., dass sie leichter erkannt, besser behalten und in der Erinnerung gespeichert werden können.

Gesetz der Prägnanz:

Formulierung aus: www.stud.tu-ilmenau.de (nicht mehr online)

Reize werden so wahrgenommen, als seien sie nach einfachsten Organisationsprinzipien aufgebaut

Gesetz der Prägnanz

guter Artikel aus: gestaltpsychologie.net

Beim Gestaltgesetz der Prägnanz werden hauptsächlich Gestalten wahrgenommen, welche sich von anderen durch ein bestimmtes Merkmal abheben (also eine sogenannte Prägnanztendenz besitzen).

Eine Figur wird demnach so wahrgenommen, dass sie in einer möglichst einfachen Struktur resultiert (="Gute Gestalt"). Solche Prägnante Formen oder "gute Gestalten" sind beispielsweise ein Kreis, ein Dreieck oder ein Rechteck. Das sind einfach aufgebaute Gestalten, die uns im täglichen Leben begegnen. Diese haben wir in unserem Gedächtnis verinnerlicht und werden daher schnell wiedererkannt.

Beim Beispiel oben rechts sehen sie wahrscheinlich einen Kreis und ein Rechteck, die sich überschneiden, wahr, obwohl eigentlich eine zusammenhängende schwarze Fläche gezeigt wird. Ähnlich ist es beim zweiten Bild rechts, wo ein Dreieck und ein Rechteck wahrgenommen werden.

Prägnanz

Kurze Bücherrezensionen aus: Prägnanter Inhalt - Prägnante Form

Prägnanz und Relevanz: Form und Formwahrnehmung

Martina Plümacher, Technische Universität Berlin

Zusammenfassung. Gefragt wird nach den Kriterien des Prägnanzurteils. Eine semiotische Form als „prägnant“ zu bezeichnen bedeutet, sie gegenüber anderen auszuzeichnen. Dass schon die menschliche Wahrnehmung eine „Klarheit der Form“ bevorzugt, hat die Gestaltpsychologie verdeutlicht. Doch perzeptuelle Prägnanz ist nur ein Aspekt der semiotisch prägnanten Form. Das Prägnanzurteil bewertet auch das Verhältnis von Inhalt und Form: Die prägnante Form konzentriert die Aufmerksamkeit auf das, was als relevant gelten soll. Sie vermeidet Weitschweifigkeit.

Gute Gestalt

Formulierung aus: www.sign-lang.uni-hamburg.de

Gesetz der guten Gestalt (s. Prägnanz-Tendenz): Gestalthafte Wahrnehmungseinheiten bilden sich stets so aus, daß das Ergebnis eine möglichst einfache und einprägsame Gestalt darstellt.

Prägnanz, Einfachheit und Gute Gestalt

sehr guter Artikel aus: www.andreashurni.ch

Das Zusammenfassen der Einzelelemente erfolgt derart, dass die entstehenden Ganzen in irgendeiner Weise vor andern denkbaren Einteilungen durch die Gestalt ausgezeichnet sind, dass unter anderem möglichst einfache, einheitliche, geschlossene, symmetrische, gleichartige Ganzgebilde entstehen. Diese Gebilde werden "Gute Gestalt" genannt. Als "Prägnanz" wird die Wahrnehmung eines Gebildes in der einfachsten Form verstanden.

Die Tendenz zur Prägnanz zeigt sich darin, dass wir ein Objekt als rund, rechteckig oder dreieckig auffassen, auch wenn das Gebilde diesen geometrischen Idealen nur sehr grob entspricht. Die Wahrnehmung ist so geschaffen, dass sie stark idealisiert, indem sie möglichst viele Reize diesen Merkmalen angleicht. Eine unvollständige Gestalt wird entsprechend ergänzt, eine leicht unsymmetrische Gestalt wird symmetrisch wahrgenommen.

Eine Gute Gestalt ist stabil. Wir können diese Gestalt drehen oder gar verformen, ohne dass sich der Gedanke aufdrängt, wir hätten es bei jeder Veränderung mit einer anderen Gestalt zu tun. Dadurch wird eine Gute Gestalt auch transportierbar, wir können sie auch in einem völlig veränderten Umfeld als identische Gestalt erkennen.

Prägnanz (gute Gestalt)

guter Artikel aus: www.e-teaching.org

Häufig lassen sich verschiedene Figuren vom Grund abtrennen und auch die Gruppierung kann für dieselbe Darstellung auf unterschiedliche Weise erfolgen. Nach welchen Regeln entscheiden wir nun zwischen alternativ möglichen Wahrnehmungen?

Das Gesetz der Prägnanz – auch Gesetz der guten Gestalt genannt – verweist auf die Tendenz der menschlichen Wahrnehmung, optische Reize in möglichst einfachen Gestalten abzubilden. Diesem Mechanismus zufolge erkennen wir in der Abbildung ein überlappendes Drei-und Rechteck und kein abstraktes Polygon.

Gute Gestalten berücksichtigen die Wahrnehmung von Einfachheit, Symmetrie, Regelmässigkeit und Kontinuität. Bekannte, einprägsame Logos entsprechen in der Regel diesem Bild.

Für die Gestaltung visueller Lehrmittel bedeutet das: Sie sollten über einfache Strukturen und ein symmetrisches Layout verfügen. Dieser Stil ermöglicht die Konzentration auf die wesentlichen Inhalte.

Einfachheit

guter Artikel aus: www.e-teaching.org

Das Gesetz der Einfachheit folgt dem menschlichen Wahrnehmungsmechanismus, visuelle Eindrücke zu vereinfachen und zwar in das, was der Betrachter unbewusst verstehen kann.

Dieser Mechanismus funktioniert gut, wenn die grafische Botschaft einfach gehalten wird. Komplexe und überladene Gestaltungen von Lerninhalten behindern nicht nur die Konzentration der Studierenden, sondern wirken regelrecht kontraproduktiv:

Mehrdeutige Elemente können im Simplifizierungsprozess der Wahrnehmung völlig unbeabsichtigte Schlussfolgerungen produzieren.

Deshalb sind „einfache“ Bilder – wie das linke zur Vermittlung der astronomischen Figur „Kreuz des Südens“ – didaktisch wertvoller als mit überflüssigen Informationen überladene. Halten Sie sich daher beim Design ihrer Lernmedien an das schon fast sprichwörtliche KISS: Keep it simple, stupid!

Prägnanz, Einfachheit und "gute Gestalt"

guter Artikel aus: www.kommdesign.de

Eine vorbereitende Beobachtung

Viele Dinge (Gegenstände, Figuren, Formen, Linienzüge, Szenen etc.), die uns in der Realität, in Medien oder auch im Web begegnen, kann man auf verschiedene Weise interpretieren oder sehen. Betrachten Sie z.B. die Linienzeichnung auf Abbildung 1 unter A. Sie werden zwei Linien wahrnehmen, eine runde, und eine eckige Wellenlinie - soweit Wellen eckig sein können -, die gewissermaßen übereinander projiziert sind. Zur Verdeutlichung sind unter B die beiden Komponenten noch einmal getrennt dargestellt.

Das ist nicht weiter aufregend, bis man sich klar macht, dass es auch andere Interpretationen der Zeichnung gibt. Eine hiervon sieht man in der Abbildung unter C. Hier sind zwei komplexere, ornamentartige Linien dargestellt, die in der "Summe", also wenn man sie übereinanderlegt, ebenfalls genau das Muster A erzeugen würden. Warum sehen wir nicht diese? Oder etwas anderes?

Es gibt in der Tat noch eine ganze Menge anderer Möglichkeiten, die ich allerdings nicht im Einzelnen darstellen möchte (es sind, nebenbei bemerkt, sehr viele). Man kann sich das Zustandekommen des Eindrucks mit Hilfe des Gesetzes der guten Fortsetzung gut erklären:

Die Linien unter B verlaufen glatt und druchgehend, während die unter C zwar ganz hübsch, aber doch ziemlich unregelmäßig aussehen. Also entscheidet sich unser Auge dafür, das Bild wie die Alternative B zu verstehen.

Aber Moment! Ist Wahrnehmen nicht ein fotografischer Vorgang, also eine Projektion der Realität in unser Bewusstsein? Kann unser Auge denn etwas "entscheiden"? Sollte man das nicht eher als "Denken" bezeichnen?

Das Beispiel zeigt, dass eben dies der Fall ist. Sehen ist also ein aktiver Vorgang, es hat immer den Charakter einer Schlussfolgerung. Unser Auge interpretiert die sichtbare Umwelt nach bestimmten Regeln, die zwar plausibel, aber nicht objektiv "wahr" sind.

Im Zusammenhang mit dem Phänomen der subjektiven Konturen aus dem vorigen Artikel haben wir dies schon einmal festgestellt. Und einige dieser Regeln kennen wir bereits: Unsere Wahrnehmung gruppiert z.B. Informationen nach den Gesetzen der Nähe, der Ähnlichkeit, der Geschlossenheit und der guten Fortsetzung.

Die Gestaltpsychologen formulierten noch ein weiteres, allgemeineres Prinzip, das man sozusagen als "Meta-Gesetz" verstehen kann.

Das Gesetz der Einfachheit

guter Artikel aus: www.kommdesign.de

Unsere Wahrnehmung sieht Dinge so, dass sie einfach erscheinen und leicht zu beschreiben sind.

Die Nomenklatur ist auch hier - wie bei den schon dargestellten Gesetzen übrigens auch - nicht ganz einheitlich, man spricht u.a. von dem Gesetz der Einfachheit, der "Prägnanz" oder der "guten Gestalt".

Betrachten wir noch zwei Beispiele:

Sie sehen einen durchgehenden sich in Schleifen kreuzenden Linienzug (A). Die Möglichkeit unter B, spitz zulaufende Kreise (gestrichelt), die an die Enden einer gezackten Linie anstoßen, ist auch möglich, aber irgendwie kommen wir nicht auf die Idee, so zu sehen. Es wäre zu umständlich.

Was sich in A eindeutig als ein auf einem grauen Rechteck liegendes oder schwebendes Kreuz darstellt, kann auch anders erklärt werden. In B ist eine Alternative: Ein an der Oberseite gezackt ausgeschnittenes Rechteck, das eine weiße Figur verdeckt, die man als Rechteck mit an der Oberseite ausgeschnittenen Ecken beschreiben könnte. (Die von der grauen Figur verdeckte Umrisslinie ist auf der Zeichnung gestrichelt.) Das ist allerdings gewagt, unsere spontane Wahrnehmung weigert sich deshalb, diese Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Wenn Sie sich die Beispiele aus den vorigen Artikeln zu den Gestaltgesetzen noch einmal ansehen, werden sie bemerken, dass sie alle genau diesem Prinzip gehorchen. Die nach den Gestaltgesetzen "wohlgeformten" Eindrücke sind immer einfach und prägnant. Die Gesetze der Nähe, der Ähnlichkeit usw. sorgen also dafür, dass Einfachheit als übergeordnetes Prinzip wirken kann.

Das Auge ist willig, doch der Geist ist schwach

Unser Bewusstsein kann sich immer nur auf eine von mehreren möglichen Wahrnehmungsalternativen einstellen. Deshalb sind wir nicht dazu in der Lage, Sinneseindrücke gleichzeitig in verschiedenen Bedeutungen zu sehen.

Dieses Prinzip kann man leicht anhand von Kippfiguren verdeutlichen. Das einfachste und bekannteste ist der auf der folgenden Grafik abgebildete "Necker-Würfel".

Wenn man die Figur A längere Zeit betrachtet, kommt es zu einem Effekt, den man als "Hin- und Herkippen" zwischen zwei räumlichen Alternativen beschreiben kann (in B und C angedeutet). Beide sind "richtig", also sinnvolle Interpretationen des Bildes, aber: wir können immer nur eine davon wahrnehmen.

Auch hier gibt es zwei Alternativen: Eine Treppe in der Aufsicht oben oder ebenfalls eine Treppe, aber in einer Ansicht von schräg unten. Die erste Alternative ist die einfachere, deshalb werden Sie sie wahrscheinlich als erstes sehen, also von oben "auf" die Treppe blicken. (Es hängt auch davon ab, aus welcher Richtung man den Blick in das Bild lenkt.) Mit etwas Geduld hat, springt das Bild dann um, und mit noch mehr Geduld beginnt das Bild wieder hin und her zu springen.

Diese eigenartige Unfähigkeit, mehrere Bedeutungen eines Reizes gleichzeitig zu sehen, ist übrigens kein Merkmal unserer Wahrnehmung (obwohl die Formulierung dies nahelegt). Es handelt sich vielmehr um eine Eigenart unseres Bewusstseins, die Kausalität kommt also gewissermaßen "von oben". Im Bewusstsein ist nur Raum für eine einzelne Bedeutung, und deshalb erscheint die Wahrnehmung so unflexibel.

Dieses Limit ist so grundlegend, dass es selbst bei vergleichsweise einfachen Dingen wirkt. Man muss keine Intelligenzbestie sein, um die beiden Interpretationen eines Necker-Würfels zu verstehen, doch unser angeborener Zwang zur Eindeutigkeit läßt uns eben immer nur eine davon sehen.

In dem KommDesign-Text über die Grundlagen der Aufmerksamkeit wird der Unterschied zwischen "präattentiven" Wahrnehmungsvorgängen (die kein Kapazitätslimit haben und mehrere Bedeutungen gleichtzeitig verarbeiten) und dem Bewusstsein (das immer nur für eines Platz hat) noch genauer erläutert.

Ein Katzensprung: von der Einfachheit zur Effizienz

Der Necker-Würfel und verwandte Figuren sind übrigens ein weiteres schönes Beispiel für das Gesetz der Einfachheit. Machen wir hierzu einmal ein kleines Gedankeneperiment. Stellen Sie sich vor. Sie sollten einer anderen Person am Telefon erklären, was Sie auf Abbildung 5 unter A sehen.

Solange man sich dafür entscheidet, das Bild dreidimensional zu interpretieren, ist das ganz einfach: "Ein Würfel." Damit ist das wesentliche gesagt. Könnte man nun noch den genauen Betrachtungswinkel definieren (was nicht trivial ist, doch das ist hier nicht wichtig), wäre die in der Grafik enthaltene Information mit minimalem Aufwand eindeutig und erschöpfend beschrieben.

Nehmen Sie nun einen mentalen Hammer und schlagen Sie die Figur platt, mit anderen Worten: konzentrieren Sie sich auf die zweidimensionale Information in der Figur. Jetzt wären die unter B gezeigten Formen zu beschreiben. Das ist sehr viel schwieriger.

"Ein Quadrat mit zwei gleich großen Parallelogrammen an der rechten und oberen Kante, deren längere Seite bündig mit dem Quadrat abschließt, und die zueinander......" Nein. Das ist zu umständlich. Also?

Sehen wir die Illusion von Räumlichkeit (mehr als eine Illusion ist es nicht, denn der Monitor ist ja zweidimensional), weil sie sozusagen "sparsamer" ist als alle denkbaren Alternativen. Und damit haben wir den Kern des Gesetzes der Einfachheit - übrigens auch aller zuvor beschriebenen Gestaltgesetze - aufgedeckt: Effizienz.

Die Gestaltgessetze bewirken, dass aus der u.U. unendlich großen Zahl an Interpretationen eines Reizes diejenigen ausgewählt werden , die der Verstand am leichtesten handhaben kann.

Dieser Gesichtspunkt ist von hoher evolutionspraktischer Bedeutung. Das Sehen nach den Gestaltgesetzen reduziert die "kognitive" (das Denken und Entscheiden betreffende) Belastung und sorgt letztlich dafür, dass wir schnell reagieren können. Hätten sich unsere Altvorderen zu sehr mit dem Auswerten von Alternativen beschäftigt, wären sie sang- und klanglos untergegangen, von Bäumen erschlagen, in Abgründe gestürzt, oder verschwunden im Rachen von Säbelzahntigern und Höhlenbären.

Prägnanzgesetz („Gute Gestalt”)

guter Artikel aus: iug.upb.de

Als Fazit ergibt sich aus den Gestaltgesetzen: Es wird das zur Gestalt, was möglichst einfach und gut gestaltet ist. Dieser Grundsatz lässt sich auch als Prägnanzgesetz bzw. Gesetz der guten Gestalt beschreiben, das ein Organisationsprinzip höherer Art darstellt. Das Prägnanzprinzip kann in seiner allgemeinen Form konstruktiv auf die Gestaltung von Software-Artefakten angewendet werden, denn: Je prägnanter das Wahrnehmungsfeld gemäß eines oder mehrerer der Gestaltgesetze gegliedert ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Wahrnehmende die durch die Gliederung intendierte Gestalt erkennt.

Dieser kurze Abschnitt zur Prägnanz liefert:

Das Prägnanzprinzip besagt, dass die Wahrnehmung mehrdeutiger Reize immer so gut ist, wie es die herrschenden Bedingungen erlauben (vgl. [RP92]). Entsprechend der natürlichen Tendenz des Wahrnehmungsapparates zur Strukturierung der Reizsituation erfolgt die Ausbildung von guten Gestalten somit immer nach Prinzipien wie Einfachheit, Regelmäßigkeit, innerem Gleichgewicht, Symmetrie, einheitlichem Gesamtcharakter oder kontinuierlichen Linien. Figuren gelten als umso prägnanter, je mehr Gestaltgesetze erfüllt sind. Dies erleichtert insofern den Akt der Wahrnehmung, als dass die Reizvielfalt schneller zu einer Gestalt kombiniert werden kann.

Beispiel für das Prägnanzprinzip: Welches ist die "beste" Gestalt? [ZG96:133]

Metzger [vgl. Me75:168ff.] gibt für die Prägnanz einer Figur folgende Kriterien an:

Grundsätzlich gilt für die Organisation der Wahrnehmung: Es werden einheitliche, symmetrische, in sich geschlossene Gebilde gegenüber weniger regelmäßigen oder asymmetrischen bevorzugt. Bevorzugt meint in diesem Fall, dass das entstehende Wahrnehmungsbild nicht das Ergebnis einer mehr oder weniger bewussten Wahl des Benutzers aus unterschiedlichen Angeboten ist, sondern das Resultat einer "Täuschung". Je schlechter die Beobachtungsbedingungen sind, d. h. je weniger deutlich die Reizgrundlage festgelegt ist, desto leichter setzt sich die "gute Gestalt" durch [Me75:154].

Das Prägnanzgesetz resultiert aus der Beschaffenheit des sensomotorischen Apparates: Die Linse des Auges stellt sich immer so ein, dass ein maximal deutliches Bild auf der Netzhaut entsteht (Vorgang der Akkomodation); die Ausrichtung des Kopfes erfolgt entsprechend der Richtung, aus der der Sinnesreiz eintrifft. Das gute, d. h. prägnante Wahrnehmungsbild ist nicht nur ästhetischer und formal befriedigender als die Vorlage, sondern auch von biologischem Nutzen: Die Prägnanz einer Form ist ausschlaggebend für deren Erkennen.

Besonders im taktilen Bereich ist die Prägnanztendenz deutlich ausgeprägt, wie verschiedene Versuche bestätigen: Testpersonen, die eine Vorlage (Bleistift in Karton punktiert) ertasten und im Anschluss als Zeichnung wiedergeben sollten, gestalteten die Reproduktion im Gegensatz zum Original kreisförmiger, geebneter, lückenloser, aber auch z. T. verschärfter bzw. pointierter (vgl. [Me75:154ff.]). Das Prägnanzgesetz besagt somit nicht, dass der sensomotorische Apparat immer nur auf die Wahrnehmung möglichst einfacher Figuren ausgelegt ist, sondern die optimale Gestalt wird in jeder Wahrnehmungssituation immer wieder neu bestimmt. Bereits erworbene Erfahrungen sind dabei ebenso entscheidend wie die Einordnung des wahrzunehmenden Objektes in einen bedeutungsvollen Zusammenhang. Treten die Gestaltgesetze in Konkurrenz zueinander, so kann unter Berücksichtigung des Prägnanzgesetzes entschieden werden, welches Gebilde am ehesten dem Prinzip der guten Gestalt entspricht.

Gesetz der guten Gestalt (s. Prägnanz-Tendenz):

xxx guter Artikel aus: www.informatik.uni-bremen.de

Gestalthafte Wahrnehmungseinheiten bilden sich stets so aus, daß das Ergebnis eine möglichst einfache und einprägsame Gestalt darstellt.

Prägnanz

Artikel aus: weblab.uni-lueneburg.de

Das Prinzip der qualitativen Erfassung von Gesetzmässigkeiten einer herausgehobenen Gestalt bezeichnet man als Prägnanz.

Prägnante Gestalten weisen oft einfache, geschlossene Form- und Figurmerkmale auf. So tritt das komplexere Muster links oben gegenüber den Einfachen darunter in den Hintergrund.

Die Prägnanz eines gestalteten Objekts ist ein Resultat seiner Gestaltfaktoren: (Gleichheit, Geschlossenheit, Nähe, Symmetrie, Erfahrung)

Gleichheit

Sind unter einer Anzahl verschiedenartiger Figuren zwei oder mehr gleichartig, werden sie als Gruppe wahrgenommen.

Geschlossenheit

Figuren, die durch geschlossene Linien wie z.B. Quadrate oder Kreise gebildet werden, treten stärker hervor als offene.

Nähe

Die Elemente mit dem geringsten Abstand voneinander werden zu Gruppen zusammengefasst.

Symmetrie

Achsen- und punktsymmetrische Formen haben hohe Prägnanz. Eine der prägnantesten Gestalten ist die auf eine vertikale Achse bezogene Symmetrie.

Erfahrung

Da die Erfahrung auf kritische Formmerkmale einer bestimmten Menge von Formen und Figuren zurückgreift, treten diese selbst dann hervor, wenn sie nur unvollständig oder verzerrt wiedergegeben werden.

Law of Pragnanz

xxx guter Artikel aus: psychology.about.com

The word pragnanz is a German term meaning "good figure." The law of Pragnanz is sometimes referred to as the law of good figure or the law of simplicity. This law holds that objects in the environment are seen in a way that makes them appear as simple as possible.

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