Gestalt-Gesetze

Texte zum Grundgedanken der Gestalttheorie

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Gruppierungs- und Gestaltungsgesetze

aus:wiki.infowiss.net

Den übergeordneten Gedanken der Gestaltungsgesetze fasst das "Prinzip der Prägnanz" zusammen: Das Wahrnehmungsergebnis wird immer so gut sein, wie es die herrschenden Bedingungen erlauben. "Gut" umfasst nach dem Psychologen Ernst Koffka Eigenschaften wie Regelmäßigkeit, Symmetrie, Geschlossenheit, Einheitlichkeit, Ausgeglichenheit, maximale Einfachheit, Knappheit und die Tendenz zur Orientierung senkrecht-waagrecht.

Die Betrachtung einer Szene führt demnach immer zur Wahrnehmung einer möglichst einfachen Struktur. Sehr prägnante Formen sind beispielsweise Kreise, rechte Winkel und Geraden. Die grundlegenden Gruppierungsgesetze, nach denen unsere Wahrnehmung eine Musteranalyse vollzieht, lauten folgendermaßen:

Gestaltgesetze

aus:wiki.infowiss.net

Das Gesetz der guten Gestalt, auch Prägnanzgesetz genannt, ist das übergeordnete Gesetz zur Wahrnehmung von Gegenständen. Es besagt, dass Einzelelemente zu Gestalten zusammengeschlossen werden, indem unser Wahrnehmungssystem optische Eindrücke aufgrund prägnanter Eigenschaften, wie Einfachheit, Symmetrie oder Geschlossenheit, zu Gebilden, den „Gestalten“, zusammenführt. Die Gestalt umfasst mehr als die Summe ihrer Teile, wobei die Teile von der Gestalt bestimmt werden. Dem Prägnanzgesetz unterliegen folgende Teilregeln, die Gestaltgesetze.

Gestalt

daphne.palomar.edu

The study of gestalt originated in Germany in the 1920s. It is a form of psychology that is interested in higher order cognitive processes relative to behaviorism. The aspects of gestalt theory that interests designers are related to gestalt's investigations of visual perception, principally the relationship between the parts and the whole of visual experience. The visual world is so complex that the mind has developed strategies for coping with the confusion. The mind tries to find the simplest solution to a problem. One of the ways it does this is to form groups of items that have certain characteristics in common. Most of what you will study about gestalt is concerned with how these groups are formed and what effect they have on perception. The stronger the grouping, the stronger the gestalt. It is this grouping that contributes to the unity in a design. Gestalt is one of the most powerful tools available to a designer for creating unity. The same concepts that form groups can be reversed to ungroup items -- to make them look unique and stand alone. That is the basis for creating variety. Variety is what adds interest to an image. The trick is to strike a balance between unity and variety. Too much unity and the design can look boring and repetitive; too much variety and it can look chaotic and disconnected. Understanding gestalt concepts can help a designer control unity and variety.

Gestaltgesetze der Wahrnehmung

Artikel aus: Mediengestalter/in Digital und Print (Dieser Artikel nicht mehr online)

Wenn wir etwas anschauen, strukturiert unser Gehirn Flächen und Formen, ordnet Elemente an und strukturiert das Gesehene. Dabei wird der »Weg des geringsten Widerstands« bevorzugt, einfache Strukturen werden leichter erkannt und zugeordnet. Wir nehmen daher mehr wahr, als eigentlich gezeigt wird. Zwei grundlegende Prinzipien ergeben sich daraus:

Gestaltpsychologie (Berliner Schule)

guter Artikel aus: www.medialine.de

Die Gestaltpsychologie lässt sich auf folgende Hauptsätze reduzieren:

Zur Erklärung der Gestaltphänomene wird neben dem übergeordneten Prägnanzprinzip (Gesetz der guten Gestalt), unter das die einzelnen Gestaltgesetze subsumiert werden, das Isomorphieprinzip herangezogen, das besagt, zwischen psychischen und den ihnen zugeordneten physiologischen Prozessen bestehe eine Gestaltgleichheit, beide seien also gleich strukturiert.

ausführliche Literaturangaben

Gestaltgesetze (Gestaltfaktoren)

Artikel aus: www.medialine.de

In der Gestaltpsychologie die aus dem übergeordneten Prägnanzprinzip (Gesetz der guten Gestalt) abgeleiteten gesetzmäßigen Bedingungen der Wahrnehmung spezifischer Reizkonstellationen als Gestalten. Die Zahl der in der Literatur angeführten Gestaltgesetze schwankt zwischen sieben und 114 (so H. Helson). Als die wichtigsten Gestaltgesetze gelten:

Formulierung

aus: www.sign-lang.uni-hamburg.de

Die Erklärung für die Wirkungsweise der G. wird von der Gestaltpsychologie mit dem Isomorphieprinzip und inneren Notwendigkeiten erklärt.

Gestaltgesetze

Artikel aus: www.andreashurni.ch

Einen wesentlichen Beitrag zur Figurbildung liefern die Gestaltgesetze, welche aussagen, nach welchen Regeln aus optischen Reizen eine zusammengehörige Figur gebildet wird, welche als Linie, Umriss oder Fläche vor einem Hintergrund gesehen wird.

Wichtig ist, dass sich die Gestaltgesetze nicht auf Inhalte beziehen, sondern auf abstrakte Muster, Zusammenhänge, Eigenschaften und Verhältnisse. Sie beschreiben, wie wir "Dinge" wahrnehmen, unabhängig davon, ob es sich um angreifende Säbelzahntiger oder potentielle Paarungspartner handelt. Diese Gesetze sind:

Gestaltbildung in der Wahrnehmung

guter Artikel aus: iug.upb.de/simba

Der Gestaltpsychologe Kurt Koffka warf in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die folgende zunächst ein wenig banal klingende, aber bei näherer Betrachtung dennoch äußerst interessante Frage auf: "Warum sehen die Dinge so aus, wie sie aussehen?" (Why do things look as they do?, vgl. [Koe47:110ff.]). Zur Veranschaulichung ließ er Testpersonen in Suchbildern Gestalten erkennen (z. B. die Zahl 4 ausfindig machen). Im Beispiel links muss der Betrachter einige Mühe aufbringen, um die 4 zu entdecken, da sie einen Teil der Gesamtfigur bildet. Im Beispiel rechts hingegen stellt die 4 eine geschlossene Figur dar und ist vom übrigen Umfeld deutlich getrennt: Sie ist wird unmittelbar wahrgenommen.

Das grundlegende Phänomen der Einheit und Konstanz von Objekten beschäftigt die Wahrnehmungspsychologen unabhängig von der jeweiligen Schule und spezifischen Ausrichtung. Die Frage ist, wie man aus einem kontinuierlichen Strom von Reizen Invarianten isolieren kann, die Konstanz in der Wahrnehmung schaffen und so die Voraussetzung bilden für das Erkennen von Objekten.

Das Kapitel "Gestaltbildung in der Wahrnehmung" betrachtet diese Kernfrage aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei werden im Wesentlichen die Ansätze aus zwei Schulen referiert:

Bevor die zugrunde liegenden Theorien im Einzelnen erläutert werden, sei das Phänomen der Gestaltbildung zunächst jedoch anhand einiger einführender Beispiele illustriert.

Eine Gestalt ergibt sich nicht durch Addition ihrer Einzelteile, sondern entsteht allein durch die Aktivität des Betrachters. Christian von Ehrenfels führte in diesem Zusammenhang den Begriff der "Übersummativität" ein, demzufolge ein "Gestaltganzes" keine physikalisch-materielle Entsprechung mit dem Objekt in der Umwelt kennt, sondern über das Gegebene hinausweist. Legt man auch hier die Kriterien zur biologischen Information zugrunde, so ist das Ergebnis der Gestaltbildung weder vorhersehbar noch steuerbar, sondern ein aus sich selbst heraus organisierter Prozess. Die von den Gestaltpsychologen ermittelten Gesetzmäßigkeiten gehen jedoch davon aus, dass bestimmte Reizkonstellationen unter günstigen Wahrnehmungsbedingungen zu einem vorhersehbaren Resultat führen können.

Textur, durch einen Keil zerstört

"Textur, durch einen Keil zerstört" (nach Massironi/Bonaiuto, 1965, beschrieben in [SSR77: 121])

Bei der verbalen Beschreibung der Abbildung lieferten die Testpersonen keine rein geometrische Beschreibung der Zeichnung, sondern verwendeten bildhafte Vergleiche wie "eine Axt haut in eine Kerbe" (da die Linien an die Ringe eines Baumes erinnern), oder "ein Keil drückt in ein Kraftfeld", die auf eine Interpretation des Gesehenen schließen lassen. Der Wahrnehmungsakt wird dadurch erleichtert, dass die Elemente nicht beziehungslos nebeneinander stehen, sondern in einen natürlichen Zusammenhang gebracht werden. Auch der Beschreibungsaufwand selbst verringert sich, da es grundsätzlich schwieriger ist, unabhängige Reizmuster präzise zu bestimmen als bekannte oder konventionelle Formen. Das Beispiel stammt aus einer Testreihe, die Manfred Massironi zusammen mit Paolo Bonaiuto [Mas02:207] im Jahre 1965 durchführte: Die gezeigten Bilder führten beim Betrachter zu einer spontanen kausalen Interpretation.

Das Erkennen von Gestalten wird dadurch erleichtert, dass der Betrachter den wahrgenommenen Gegenstand in einen kausalen Zusammenhang einordnen kann. Massironi/Bonaiuto beschreiben in diesem Zusammenhang das Prinzip der "Phänomenalen Kausalität" als eine Kopplung von Wahrnehmung und Sinneszusammenhang (vgl. [SSR77:121]): Dies besagt, dass eine Form in der Regel nicht getrennt von ihrer Bedeutung wahrgenommen wird, sondern immer als Resultat aus einem bedeutungsschöpfenden Prozess hervorgeht. Folglich wird nicht nur der Wahrnehmungsvorgang an sich abgekürzt, sondern auch die Beschreibung des Gesehenen fällt prägnanter und kürzer aus. Ohne die Zuschreibung einer bedeutungsvollen Form, selbst bei noch so exakter Beschreibung des eingehenden Reizmusters, würde der Wahrnehmungsapparat mit "sinnlosen" Informationen überfrachtet werden.

Gedrehte Europa-Karte: Ungewohnte Orientierung erschwert die Wahrnehmung

Im Beispiel "Europa-Karte" verhindern die ungewohnte Ausrichtung und Umkehrung der Farben die spontane Orientierung. Aus Gewohnheit werden die schwarzen Bereiche als Gegenstände, die hellen als Hintergrund interpretiert (vgl. hierzu auch die Figur-Grund-Unterscheidung), was die Wahrnehmung erschwert. Erst bei Austausch der Farben und Drehung des Bildes um 90° erkennt man, worum es sich handelt: eine Europa-Karte!

Die Fähigkeiten zur bedeutungsvollen Wahrnehmung der Dinge musste der Mensch in permanenter Interaktion mit der Umwelt erlernen und ausbauen. Wenn sich auch die Sehfähigkeit des Menschen im Laufe der Evolution physiologisch kaum verändert hat - die Netzhautbilder des homo sapiens bzw. homo habilis waren den unseren sehr ähnlich - so wurden jedoch die Wahrnehmungsleistungen beträchtlich an die Umwelt angepasst (vgl. [Gi73:289]). Gegenüber dem Urmenschen ist der menschliche Wahrnehmungsapparat heute mit einer großen Anzahl an artifiziellen Bedeutungen, wie Bildern, Symbolen, Zeichen und Schrift, konfrontiert. Allein aufgrund der enormen Anpassungs- und Entwicklungsfähigkeit des Wahrnehmungssystems ist es somit möglich, dass diese in angemessener Zeit erschlossen und mit Bedeutung gefüllt werden.

Gestalttheorie

In diesem Abschnitt werden die wesentlichen Grundlagen der Gestalttheorie referiert, einer Schule, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Abgrenzung zur eher atomistisch orientierten Psychologie des 19. Jahrhunderts etablierte und die Idee des "Gestaltganzen" zum Mittelpunkt ihrer Untersuchungen erhob. Eine Blütezeit erlebte die Gestaltpsychologie besonders durch die Arbeiten von Max Wertheimer, Wolfgang Köhler und Kurt Koffka in den Zwanziger und Dreißiger Jahren, die in zahlreichen Einzeluntersuchungen den Begriff der Gestalt präzisierten und die neue Fachrichtung so zu einer eigenständigen Disziplin wachsen ließen. Die Gestaltpsychologie kommt aktuell im Bereich der Softwareergonomie erneut zur Geltung. Zu beachten ist hier jedoch, dass es sich um einen möglichen Zugang zur Wahrnehmungspsychologie handelt, der noch dazu aus psychologischer Sicht in vielen Aspekten als überholt gilt und zahlreiche konzeptionelle Erweiterungen und Ergänzungen erfuhr, u. a. durch die Feldtheorie.

Figur-Grund

guter Artikel aus: iug.upb.de/simba

Die Gestaltpsychologie beschäftigt sich mit der Beschaffenheit von Gestaltphänomenen sowie dem Aufbau des Sehfeldes (vgl. [Koe47:34]). Damit Gegenstände überhaupt isoliert wahrgenommen werden können, müssen sie sich visuell von anderen abgrenzen. Das Sehfeld bietet hierzu eine "natürliche" Unterstützung, da es in relativ einheitlich gefärbte Teilfelder aufgelöst ist, die das Sehen von Grenzen ermöglicht. Diese Fähigkeit des "Auseinandersehens" von Dingen, die kennzeichnend ist für die Organisation der Wahrnehmung und vom Menschen bereits in frühester Kindheit erworben wird, bezeichnet die Gestaltpsychologie gemeinhin als Figur-Grund-Unterscheidung. Physikalisch beschreibbare Wahrnehmungsreize legen fest, was sich als Objekt herausbildet (zum Vordergrund wird) bzw. welcher Teil des Wahrnehmungsbildes als Hintergrund eingestuft wird.

Als mentaler Prozess wurde das Phänomen erstmals von dem dänischen Psychologen Edgar Rubin im Jahre 1915 erkannt und erörtert. Seine Untersuchungen liefern folgende Kriterien für die Figur-Grund-Unterscheidung:

Welcher der aneinandergrenzenden Feldbereiche sich als Figur herausbildet bzw. welcher eher in den Hintergrund rückt, wird u. a. auch durch die Gestaltgesetze bestimmt: Zur Figur wird somit bevorzugt die "geschlossene Figur", weiterhin aber auch die Innenseite von Strichpaaren, Kurven oder Winkeln (selbst wenn diese nicht völlig geschlossen sind), symmetrische oder beständige Feldteile gegenüber veränderlichen, kurz: die einfache, gute und prägnante Gestalt.

Schlechte Figur-Hintergrund-Unterscheidung in einer Bildschirmmaske.

In bestimmten Reizkonstellationen ist jedoch die Figur-Grund-Unterscheidung nicht eindeutig festgelegt. Auf diese Weise entstehen Mehrdeutigkeiten im Wahrnehmungsbild, wie es z.B. die so genannten Kippbilder illustrieren.

Gestaltbegriff

Artikel aus: iug.upb.de/simba

Eine Gestalt wird allgemein als eine autonome, individuell existierende Gegebenheit definiert, die eine Form oder einen Umriss hat. Nach dieser ersten, sehr allgemeinen Definition fallen sehr unterschiedliche Gebilde im Wahrnehmungsfeld des Menschen unter den Gestaltbegriff. Die Gestaltpsychologie stellt hierzu eine Reihe von Kriterien auf, die die Gestaltphänomene präzise erläutern und die im folgenden Abschnitt anhand einiger Grundfragen referiert werden sollen. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:

Allgemeine Annäherung an den Gestaltbegriff

In Analogie zu Wahrnehmungsbildern existieren Gestalten nicht als physikalische Gegebenheit, sondern werden erst durch den konstruktiven Akt der Wahrnehmung hervorgebracht. Die einzelnen Elemente werden nicht additiv aneinander gereiht, sondern gestalthaft miteinander verknüpft. Der Mensch konstruiert aus den ursprünglich zusammenhanglosen Reizen ein bedeutungsvolles Wahrnehmungsbild.

Die Frage, inwieweit dieser Eindruck nun auch ein zuverlässiges Bild von der objektiven Realität hinterlässt, beschäftigt die Psychologie schon seit einigen Jahrhunderten. Erste Erkenntnisse zur Organisation der Wahrnehmungsreize finden sich bereits bei Aristoteles und Protagoras, die systematische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Gestaltbildung erfolgte jedoch erst in neuerer Zeit: Der englische Wissenschaftler Berkeley stellte in seiner im Jahre 1709 veröffentlichten Schrift A new theory of vision fest, dass die Organisation der Reizfülle nicht selbstverständlich gegeben ist. Mit seinen Arbeiten nahm er sogar das später von Wertheimer aufgestellte "Gesetz des gemeinsamen Schicksals" in gewisser Weise vorweg: Seine Untersuchungen ergaben, dass in der menschlichen Wahrnehmung die Empfindungen zu Einheiten zusammengefügt werden, die zu demselben Gegenstand gehören.

Gestaltqualitäten

Das Ganze ist mehr anders als die Summe seiner Teile.

In seinem 1890 erschienenen Frühwerk führte der Psychologe Christian von Ehrenfels eine neue Kategorie als "Maß, Norm und Bezugssystem" [FS96:15] in das psychologische Denken ein: die Gestaltqualität. Wenn auch gut zwanzig Jahre vor Begründung der eigentlichen Disziplin verfasst, gilt dieser Beitrag als konstitutiv für weitere Arbeiten auf dem Gebiet, da hier erstmals systematisch die räumlichen Beziehungen der Teile einer Gestalt sowie der entstehende Gesamteindruck einer Figur eine Berücksichtigung findet. Der positivistischen Auffassung ("Das Ganze ist nicht mehr als die Summe seiner Teile") steht hier nun eine gestalterische Auffassung gegenüber, nach der das Ganze die Qualität der Teile bestimmt: "Das Ganze ist anders als die Summe seiner Teile" lautet die von Ehrenfelssche Umkehrung des Prinzips, das auf die Übersummativität und Transponierbarkeit verweist, die nicht in den Dingen selbst stecken, sondern durch die Aktivität des Wahrnehmenden zustande kommen (vgl. [FS96:14ff..]). In Anlehnung an von Ehrenfels definiert Wolfgang Metzger

in den Sechziger Jahren den Begriff Gestaltqualität als "[...] Ganze, das heißt überpunktuelle Gebilde oder Sachverhalte, die räumlich, zeitlich oder raumzeitlich ausgedehnt sind, mit Eigenschaften, die sich nicht aus artgleichen Eigenschaften der punktuellen Elemente herleiten lassen" [Me54:125]. V. Ehrenfels selbst stützte seine Theorie auf Beobachtungen des Physikers Ernst Mach, der 1886 in seinem Werk "Beiträge zur Analyse der Empfindungen" auf physiologisch beschreibbare Phänomene verweist, die sich nicht mehr in Einzelkomponenten zerlegbar sind.

Das "Mehr" der Gestaltqualitäten bezeichnet die Übersummativität von ganzheitlichen Gebilden, die nicht mehr durch die Addition der Einzelreize zustande kommen, sondern durch einen konstruktiven, selbstorganisierten und damit nicht vorhersehbaren Akt der Wahrnehmung. Durch Kombination voneinander unabhängiger Sinnesreize entsteht eine Gestalt als ein so genanntes "übersummenhaftes Ganzes" [FS96:17ff.].

Das "Anders" bezieht sich auf das Kriterium der Transponierbarkeit, infolge der Gestaltqualitäten die Eigenschaften eines Prozesses darstellen: Bilder, wie auch Tonfolgen oder Bewegungsgestalten enthalten übertragbare und übergreifende Züge, die sich nicht in der unmittelbaren Qualität eines eingehenden Sinnesreizes erschöpfen, sondern neue, selbständige Einheiten ausbilden: Reizverteilungen auf der Netzhaut z. B. werden zu einer geometrischen Form kombiniert; Schwingungen unterschiedlicher Wellenlänge ergeben eine Melodie [Ro85:3f.]. Die Gestaltqualitäten beziehen sich somit überwiegend auf strukturelle Beziehungen innerhalb einer Figur, was bedeutet, dass der Gesamtwahrnehmungseindruck auch dann konstant bleibt, wenn sich Größe, Farbe oder auch Materialeigenschaft des Gegenstandes verändern. Die Gestalteigenschaften stellen sich als Geflecht von Beziehungen dar, in dem die Elementarobjekte ausgetauscht werden können (beispielsweise eine Melodie, die auf jedem beliebigen Instrument spielbar ist oder ein Dreieck, das sich gleichermaßen auf Ton, Sand oder einem Blatt Papier abzeichnet).

Die Einzelteile besitzen zwar als vom Ganzen abhängige Teilqualitäten eine Bedeutung, können jedoch nicht selbst zu einer Gestalt kombiniert werden: Eine Ecke erhält beispielsweise ihre spezifische Eigenschaft durch ihr Vorkommen innerhalb einer geometrischen Figur, nicht durch Addition der Punkte. Nach dieser allgemeinen Auffassung ist es im Übrigen auch möglich, Vorgänge des seelischen Empfindens mittels der Gestaltqualitäten als komplexere Einheiten zu beschreiben [FS96:17ff.].

Was kennzeichnet eine Gestalt?

Eine Gestalt ist eine bedeutungsvolle Form, die durch sinnvolle Gruppierung von Bildpunkten entsteht (…). In Anlehnung an Kurt Koffkas Fragestellung "Warum sehen Dinge so aus wie sie aussehen" [Ko35:75] und den Begriff der Gestaltqualität, beschäftigt sich der Gestaltbegriff nun mit dem Verhältnis der einzelnen Teile zu dem übergeordneten Ganzen.

Zu bedenken ist hier, dass auch die Teile einer gegliederten Gestalt ebenso selbstverständlich gegeben sind wie das Ganze [Me54:124]; jedoch sind es nicht die isolierten Teilelemente, die sich bestimmend auf die Gesamtgestalt auswirken, sondern sie werden umgekehrt von der Qualität des Ganzen bestimmt: "Eine Gestalt ist, abgesehen von ihrer Ganzheit, dadurch gekennzeichnet, daß sie abgesondert, abgehoben, geschlossen und gegliedert ist. Das figurale Gestalterlebnis stellt eine Einheit dar, die vom Erlebenden in der Regel nicht beliebig geändert werden kann." [Ka69:57]. Nach dieser Definition des Gestaltpsychologen David Katz ist eine Gestalt eine bedeutungsvolle Form, deren Gesamtqualität bzw. -bedeutung über die Qualität der einzelnen Glieder dominiert. Die endgültige, durch den Wahrnehmungsprozess entstehende Figur, ist nicht vollständig determiniert, sondern kommt, im Rahmen bestimmter Vorgaben, durch ein freies Aufeinandereinwirken von Kräften zustande.

Diese ganzheitliche Auffassung des Gestaltbegriffs ist insofern vorteilhaft, als dass sie zum einen das Herauslösen von Einzelteilen aus dem Gesamtverbund verhindert (im Buchstaben R sieht man z. B. nicht zwangsläufig die Buchstaben P und D ...), zum anderen den Elementen einer Gestalt unterschiedliche Wertigkeiten zuordnet, da nicht alle für das Erfassen des Gesamteindrucks von gleicher Bedeutung sind.

Die Gestaltpsychologie grenzt sich somit einerseits von der so genannten atomistischen Psychologie ab, nach deren Auffassung die Welt aus kleinsten, nicht weiter segmentierbaren Elementen besteht und sich demzufolge der Verbund aus einer Akkumulation aller Elementarteilchen ergibt. Ebenso wie das einzelne Atom als solches nicht bestimmend für die Gestalt als Gesamtheit ist, steht auch der lokale Sinnesreiz nur in einem sehr geringen Umfang mit dem Gesamteindruck in Verbindung. Das menschliche Sehfeld ist nicht, wie vergleichsweise ein Mosaik, aus einzelnen Elementen zusammengesetzt, sondern die Einzelelemente setzen sich immer zu größeren Wahrnehmungseinheiten zusammen [Koe71:40ff.].

Zwar gibt es spezifische, isolierte Einzelreize, die den Wahrnehmungseindruck gliedern, der entstehende Gesamteindruck ist jedoch davon unabhängig. Selbst ein kleiner weißer Punkt, ein häufig zitiertes Beispiel der Gestaltpsychologen, ist Ergebnis eines komplexen Wechselspiels zwischen Reizkonstellationen, und nie das Resultat eines isoliert auftretenden Reizes. In Anlehnung an die Feldtheorie geht die Gestaltpsychologie vielmehr davon aus, dass ein dynamischer Zusammenhang zwischen den Einzelreizen bzw. den einzelnen Punkten eines Sinnesorgans besteht. Das Wahrnehmungssystem ist demzufolge nicht atomar zerlegbar: Nicht die einzelnen Sinnesorgane reagieren lokal auf eine gegebene Reizkonstellation mit einem Gesamtprozess, sondern der gesamte Organismus passt sich komplexen Reizkonstellationen bzw. Reizmannigfaltigkeiten an (vgl. [Me75:158]).

Wann wird die Gestalt erkannt?

Die Gestalttheorie verdeutlicht die enormen Fähigkeiten, über die der menschliche Wahrnehmungsapparat verfügt. Wenn auch die Rezeptoren die meisten Reize ausfiltern, ist er dennoch in der Lage, die wenigen bruchstückhaften Informationen zu einer sinnvollen Gestalt zu ergänzen. Ein Fleckenmuster wird beispielsweise ab einer bestimmten Anzahl Flecken zu einer vollständigen Figur ergänzt, obwohl eine Außengrenze physisch nicht vorhanden ist.

Ist denn nun grundsätzlich vorhersagbar, wann bzw. unter welchen Reizbedingungen eine Gestalt erkannt wird? Gibt es eine Regel, die bei allen Menschen zur Erkennung des gleichen Musters führt? Sicherlich werden die meisten Menschen die im Beispiel aufgeführten Figuren ab einer bestimmten Anzahl Flecken als sinnvolle Figuren interpretieren (ein Hund bzw. ein Läufer in Startposition), da die genetische Grundausstattung bei allen identisch ist. Jedoch lässt sich weder genau ausmachen, wie viele Flecken zum Erkennen bereits aufgedeckt sein müssen noch vorhersagen, wie lange ein Betrachter zur Gestaltergänzung benötigt. Ebenso ist das umgekehrte Phänomen zu bemerken: Wurde die Gestalt einmal erkannt, bleibt sie als Wahrnehmungsbild erhalten, auch wenn nur wenige Flecken sie andeuten (vgl. das Prinzip der Unumkehrbarkeit).

Gestaltgesetze

Artikel aus: iug.upb.de/simba

Die Wahrnehmung wird generell als ein aus sich selbst heraus organisierter Prozess beschrieben, bei dem, analog zur biologischen Informationsverarbeitung, das Resultat weder vorhersehbar noch beeinflussbar ist. Dennoch lassen bestimmte Arten von Wahrnehmungsphänomenen (wie z.B. optische Täuschungen) auf stabile Muster im Wahrnehmungsprozess schließen, die sich im Laufe der Evolution durchgesetzt haben und die aufgrund der gemeinsamen genetischen Ausstattung bei den meisten Menschen identisch sind. Hypothese ist nun, dass das, was über einen längeren Zeitraum tradiert wurde, auch in Form von Gesetzmäßigkeiten beschreibbar ist.

Erste Untersuchungen zu Gesetzmäßigkeiten bei der Gestalterkennung gehen auf die so genannte "Punktarbeit" von Max Wertheimer zurück, die der Gestaltpsychologe in wesentlichen Teilen in den Jahren von 1911 - 1914 durchführte, aber erst 1923 veröffentlichte. Wertheimer formulierte verschiedene Gesetze (auch "Faktoren" genannt) zur Gliederung von Wahrnehmungsfeldern, die von Wolfgang Metzger im Jahre 1966 im Handbuch der Psychologie zusammengefasst und systematisiert wurden. Je nach Theorie werden unterschiedlich viele Gesetzmäßigkeiten aufgeführt. Zum Standardrepertoire zählen jedoch folgende vier Gesetze, die auch auf softwareergonomische Fragestellungen anwendbar sind:

Darüber hinaus unterscheidet Metzger in Anlehnung an Wertheimer noch drei weitere Gesetze (vgl. [Me66:699ff.]):

Die Gestaltgesetze liefern Kriterien für die Gruppierung einzelner Gebilde im Sehfeld sowie für die Figur-Grund-Unterscheidung. Sie lassen sich zudem im "Gesetz der guten Gestalt" bzw. Prägnanzgesetz vereinen.

Anwendbarkeit der Gestaltgesetze

Artikel aus: iug.upb.de

Neben den sieben aufgeführten Gesetzen werden noch eine ganze Reihe weiterer Kriterien unterschieden (mitunter bis zu 120 Einzelgesetzen!), z. B. das Gesetz der Symmetrie, das auch als Sonderfall der Gleichartigkeit betrachtet werden kann, das Gesetz der Ebenbreite, der einfachsten Schichtung, der Assimilation, des Kontrastes, der Vertrautheit oder das der Einfachheit, um nur einige wenige zu nennen.

Bildschirmmaske, bei der die Gestaltgesetze verletzt wurden

Die Gestaltgesetze dienen als Beschreibungsform für bewährte, tradierte Wahrnehmungsmuster, ihre bewusste Verletzung erschwert die Wahrnehmung. Sie sind jedoch nur bedingt auf die Bildschirmgestaltung anwendbar:

Für die Bildschirmgestaltung ist die Anwendbarkeit der vorgestellten Gesetzmäßigkeiten somit nur unter Einschränkungen möglich. Jedoch wurden bereits Mitte der Achtziger einige Experimente mit Masken durchgeführt, die unter Beachtung der Gestaltgesetze entweder wenig, mittel oder stark strukturiert waren; das Ergebnis fiel zugunsten der Gestaltgesetze aus: Je besser eine Maske gemäß dieser Kriterien strukturiert war, umso positiver wurde sie von den Testpersonen bewertet: Begriffe konnten besser wieder gefunden werden und auch die psychische Belastung fiel geringer aus. Fazit: Die Beachtung der Gestaltgesetze kann die Leistung des Benutzers erheblich beeinflussen, jedoch handelt es sich aufgrund der beschriebenen Defizite um keinen ausreichenden Erklärungsansatz.

gestaltgesetze

Artikel aus: weblab.uni-lueneburg.de

Die Gestaltpsychologie geht davon aus, dass die im Sehprozess verarbeiteteten optischen Reize bestimmten Gesetzen folgen, die sich auf die Funktion des Sehapparates und die physischen Vorgänge des Erkenntnisaktes gründen. Diese sogenannten Gestaltgesetze versuchen zu erklären, wie Menschen visuelle Ordnungen wahrnehmen und sind - oft implizites - gestalterisches Basiswissen.

Der Begriff der Gestalt konstituiert sich aus

Form als äusserer Begrenzung und Figur als die Abgehobenheit vom Grund.

Gestaltpsychologie

Artikel aus: www.e-teaching.org

Die Gestaltpsychologie entwickelte sich in den 1920er Jahren zu einer eigenständigen Theorie und beeinflusste die Forschung in verwandten Disziplinen wie auch Kunst und Design. Die Gestaltpsychologie widmet sich dem Bereich der menschlichen Wahrnehmung. Sie untersucht die zugrunde liegenden kognitiven Mechanismen, die es uns erst ermöglichen, Phänomäne wahrzunehmen und einzuordnen.

Ihre Vertreter gehen der Frage nach, warum wir etwas als eine Einheit – eine Gestalt – wahrnehmen und anderes nicht. Oder plastischer formuliert, warum wir nebenstehende Grafik als zwei aufeinander liegende Quadrate interpretieren und nicht als acht Dreiecke, ein Achteck oder ein unregelmäßiges Vieleck. Den Gestaltpsychologen zufolge funktioniert Wahrnehmen als Organisation von Einzelteilen zu kohärenten Gestalten: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Dieser Ablauf unterliegt nach Auffassung der Gestaltpsychologen gesetzmäßigen Mechanismen. Deshalb nannten die Forscher ihr Destillat wahrnehmungsorganisatorischer Prinzipien Gestaltgesetze.

Wahrnehmen ist Grundvoraussetzung für das Lernen. Damit die visuelle Gestaltung Ihrer Lernmedien die Wahrnehmung der Studierenden und dadurch das Lernen optimal unterstützt, ist es sinnvoll, diese Prinzipien zu berücksichtigen. Das steigert die Form-/Inhalt-Beziehung und führt zu einer leichteren Erschließbarkeit, mehr Lerneffizienz und letztendlich höherer Motivation.

Je nach Autor schwankt die Anzahl an Gestaltgesetzen zwischen sieben und 114. Wir haben uns hier auf die wichtigsten beschränkt, die häufig in der Literatur anzutreffen sind (z.B. bei Chang, Dooley und Touvinen ; Goldstein ; Heinecke ; Khazaeli ; Stary ; Ware).

Die Gestaltgesetze lassen sich in verschiedene Kategorien einordnen (Zimbardo, 1999):

Die Gliederung in Bereiche ist ein sehr früher Prozess bei der visuellen Wahrnehmung. Aus dem Wirrwarr der Millionen gleichzeitig wahrgenommenen Farbflecken (über die Rezeptoren auf der Netzhaut) werden zusammengehörende Regionen gebildet. Abrupte Wechsel der Farbqualität (Ton, Sättigung, Helligkeit) oder Veränderungen der Textur markieren dabei Grenzen zwischen zwei Regionen. Die folgenden Prinzipien und Gesetze versuchen zu erklären, wie unser Gehirn aus den einzelnen Bereichen Gestalten bildet.

Geschlossenheit und Gruppierungen

Die symmetrische Anordnung war bereits ein Beispiel dafür, wie wir einzelne Teile als zusammengehörig erkennen. Es folgen nun Gesetze, die vor allem beschreiben, wie in unserer Wahrnehmungsorganisation einzelne Figuren mit anderen Figuren zusammengeschlossen und gruppiert bzw. welche Figuren isoliert werden.

What Are the Gestalt Laws of Perceptual Organization?

Artikel aus: psychology.about.com

Gestalt Gestaltpsychology was founded by German thinkers Max Wertheimer, Wolfgang Kohler and Kurt Koffka and focused on how people interpret the world. The Gestalt perspective formed partially as a response to the structuralism of Wilhelm Wundt, who focused on breaking down mental events and experiences to the smallest elements. Max Wertheimer noted that rapid sequences of perceptual events, such as rows of flashing lights, create the illusion of motion even when there is none. This is known as the phi phenomenon. Motion pictures are based upon this principle, with a series of still images appearing in rapid succession to form a seamless visual experience.

According to Gestalt psychology, the whole is different than the sum of its parts. Based upon this belief, Gestalt psychologists developed a set of principles to explain perceptual organization, or how smaller objects are grouped to form larger ones. These principles are often referred to as the "laws of perceptual organization."

However, it is important to note that while Gestalt psychologists call these phenomena "laws," a more accurate term would be "principles of perceptual organization." These principles are much like heuristics, which are mental shortcuts for solving problems.

Follow the links below to find more information and examples of the different Gestalt laws of perceptual organization.

What is Gestalt Psychology?

Artikel aus: psychology.about.com

Question: What is Gestalt Psychology?

Answer: Gestalt psychology is a school of thought that looks at the human mind and behavior as a whole. Originating in the work of Max Wertheimer, Gestalt psychology formed partially as a response to the structuralism of Wilhelm Wundt. The development of this area of psychology was influenced by a number of thinkers, including Immanuel Kant, Ernst Mach and Johann Wolfgang von Goethe.

"The fundamental "formula" of Gestalt theory might be expressed in this way,” Max Wertheimer wrote. “There are wholes, the behaviour of which is not determined by that of their individual elements, but where the part-processes are themselves determined by the intrinsic nature of the whole. It is the hope of Gestalt theory to determine the nature of such wholes” (1924).

Major Gestalt Psychologists

Gestalt Laws of Perceptual Organization

Have you ever noticed how a series of flashing lights often appears to be moving, such as neon signs or strands of Christmas lights? According to Gestalt psychology, this apparent movement happens because our minds fill in missing information. This belief that the whole is greater than the sum of the individual parts led to the discovery of several different phenomena that occur during perception.

Term: Gestalt

Artikel aus: graphicdesign.spokanefalls.edu

Gestalt is a psychology term which means "unified whole". It refers to theories of visual perception developed by German psychologists in the 1920s. These theories attempt to describe how people tend to organize visual elements into groups or unified wholes when certain principles are applied. These principles are:

Was ist "Gestaltpsychologie"?

guter Artikel aus: www.kommdesign.de

Die Gestaltpsychologie ist eine Wahrnehmungslehre, die in den 20er bis 40er Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland entstanden ist (ihre Wurzeln reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert). Die Gestaltpsychologen interessierten sich vor allem dafür, wie wir komplexe Szenerien oder Reize wahrnehmen.

Fragen über Fragen. Die Gestaltpsychologen versuchten also, Gesetze zu finden, mit deren Hilfe man erklären könnte, warum wir von den unendlich vielen verschiedenen Interpretationen einer Szene oder eines Bildes immer nur bestimmte wahrnehmen, während uns andere Möglichkeiten "irgendwie unlogisch" vorkommen. Diese Gesetze, die man die "Gestaltgesetze der Organisation" nennt, gehören zu dem interessantesten Inhalten mit denen man sich überhaupt beschäftigen kann, wenn man versucht, das Design von Benutzeroberflächen oder Websites systematischer zu betreiben. Man kann mit ihrer Hilfe verstehen, warum bestimmte Lösungen gut oder weniger gut (oder auch hundsmiserabel) gelungen sind.

Das Verdienst der Gestaltpsychologen war dabei nicht, etwas ganz Neues zu erfinden, sondern relativ alltägliche Erfahrungen so genau zu beobachten und zu ordnen, dass eine Systematik von Regeln entstand. Das ist kein geringes Verdienst, denn erst hierdurch wird ein Verstehen und eine praktische Nutzung der Erfahrungen möglich. In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass sich die Gestaltgesetze nicht auf Inhalte beziehen, sondern auf abstrakte Muster, Zusammenhänge, Eigenschaften und Verhältnisse. Sie beschreiben, wie wir "Dinge" wahrnehmen - unabhängig davon, ob es sich um Landschaften, Gesichter, Konservendosen, Wellensittiche - oder eben Websites handelt.

Nichtsdestotrotz muss man bei der Lösung von Gestaltungsproblemen natürlich auch berücksichtigen, was dargestellt wird. Oft kann nur in Zusammenhang mit den Inhalten geklärt werden, welches Gesetz in welcher Weise angewendet werden kann, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Bevor wir beginnen möchte ich noch einen kurzen Ausblick auf die Inhalte dieser kurzen Reihe geben:In diesem Artikel möchte ich zunächst die einfachsten Gestaltgesetze darstellen. nämlich:

In dem folgenden Artikel werden zwei weitere "Grundgesetze" behandelt. Diese sind...

Ein dritter Artikel ist derzeit noch in Arbeit. Es geht darin um abstraktere Prinzipien unserer Wahrnehmung:

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